Altabt Dr. Thomas Denter verstorben
Mit dem Konvent der Zisterzienser von Marienstatt trauert die Pfarrei Maria Himmelfahrt um den früheren Abt Dr. Thomas Denter, der vergangene Nacht im Alter von 87 Jahren verstorben ist.
Abt Thomas wurde als Gregor Denter am 6. Februar 1936 in Oberhattert geboren. 1955 wurde er als Novize in Marienstatt eingekleidet und nahm den Ordensnamen Thomas an. Er studierte katholische Theologie und wurde 1959 zum Diakon und am 29. Juni 1960, dem Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul , zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Oberhattert.
Nach seiner Promozion zum Doktor der Theologie 1962 wurde er für drei Jahre Kaplan in Marienstatt. Ebenfalls 1962 begann er eine Lehrtätigkeit an der Kreisberufsschule in Hachenburg, wo er bis 1971 blieb. Anschließend unterrichtete er bis 1976 an der Krankenpflegeschule in Hachenburg. Zusätzlich war er seit 1966 Lehrer am Privaten Gymnasium Marienstatt und unterrichtete dort die Fächer katholische Religion, Griechisch und Latein. Er übte diese Tätigkeit bis zum Erreichen des Rentenalters im Jahr 2001 aus.
Im Konvent war Thomas Denter von 1965 bis 1972 Novizenmeister, seit 1970 auch Prior der Gemeinschaft. Am 31.1.1971 wurde er zum 51. Abt von Marienstatt gewählt und am 28. Februar 1971 von Weihbischof Kampe aus Limburg benediziert. Als neuer Abt nahm er im selben Jahr an der Gemeinsamen Synode der Bistümer Deutschlands in Würzburg teil.
Abt Thomas leitete das Kloster bis zu seiner Resignation am 31. Januar 2006, also genau 35 Jahre lang. In diese Zeit fielen eine große Zahl wichtiger Ereignisse und Entscheidungen, die das Kloster, das Gymnasium und die Pfarrei bis heute prägen. Als Visionär war er schon früh mit der Idee erneuerbarer Energien unterwegs, wovon die Einrichtung des Wasserkraftwerks und die Nutzung von Photovoltaik in der Abtei bis heute erzählen.
Über die Abtei hinaus war Abt Thomas als Firmspender im Bistum unterwegs, zeitweise Mitglied der Ordenssynode und in synodalen Gremien des Bistums Limburg. Zudem war er für die Selsorge von Missbrauchsbetroffenen im Bistum Limburg verantwortlich. Zwischen 2011 und 2013 übernahm er als Administrator das inzwischen aufgelöste Kloster der Zisterzienser in Himmerod.
Sein Wahlspruch als Abt lautete „Multorum servire moribus“ – der Eigenart vieler dienen. Diesen Spruch an Abt Thomas als Leiter eines Konvents von Mönchen und als Seelsorger ausgefüllt. Es ist ein Satz, der die Offenheit für die vielen Anliegen ausdrückt, die einem als Seelsorger begegnen. Abt Thomas hat mich 1999 selbst gefirmt. Sein humorvoller Umgang mit den jugendlichen Firmbewerbern hat bei allen, die damals dabei waren, einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ein Zeugnis davon gegeben, wie er als Mensch geworden ist.
Der Herr des Lebens vergelte ihm nun die vielen Jahre, die er in seiner Kirche für den Konvent und die ihm anvertrauten Menschen gewirkt hat. Er nehme ihn auf in sein himmlisches Reich und führe ihn an den Platz in der himmlischen Tafel. Porta patet – cor magis.
Gegeben zu Hachenburg im Jahr am 28. Oktober AD 2023.
Benedikt Wach, Pfarrer von Hachenburg